Er ist die bisher wohl namhafteste Neuverpflichtung der Sommerpause 2017: Sebastian Szimayer. Der 27-jährige Stürmer dürfte vielen Kasseler Fans ein Begriff sein: Eintracht Trier, Waldhof Mannheim, Rot-Weiß Erfurt – seine bisherigen Vereine gehen den Traditionalisten runter wie Wasser (oder Bier). Eins vorab: Wir klären heute nicht, wie Wehen Wiesbaden, Sonnenhof-Großaspach und die TSG Hoffenheim in diese Reihe passen. Man muss sich ja erst einmal kennenlernen. 1, 2, 3,6 – los geht’s.

Blog36: Hallo Sebastian, willkommen in Kassel. Man hätte es ja ahnen können, nein müssen, dass Du irgendwann mal nach Kassel kommst. Schließlich hast Du in deiner Karriere (laut Transfermarkt.de) gegen keinen Verein öfters gespielt, als gegen den KSV Hessen (5 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen). Scheint Dir ja gefallen zu haben, was Du gesehen hast. Da kann man auch schonmal über bundesweite Medienberichte zu finanziellen „Schwierigkeiten“ hinwegsehen. Oder wie siehst Du das? Was hat Dich schlussendlich ans Fulleufer getrieben, wie kam der Kontakt zustande?
Sebastian Szimayer: Hallo auch von meiner Seite! Der Kontakt kam über unseren Trainer Herrn Cramer zustande, er kannte mich noch aus den vorherigen Spielen gegen Kassel und fragte mich ob ich Interesse hätte, für den KSV zu spielen. Es waren wirklich sehr nette und positive Gespräche mit allen Beteiligten. Deshalb habe ich mich entschlossen, einen Neuanfang in Kassel zu wagen. Natürlich ist ein Insolvenzantrag keine schöne Sache, dennoch ist es bemerkenswert, wie alle hier im Verein damit umgehen. Jeder im Team versprüht Optimismus, sei es Herr Cramer in all seinen Ansprachen oder das Team selbst, das trotz Insolvenz fast komplett zusammengeblieben ist. Das alles zeigt, dass der Verein und die Mannschaft intakt ist. Sowas kommt im Fußball nur noch selten vor. Auch die Fans, die bei den Testspielen dabei waren zeigen, dass sie den Verein lieben und uns den Rücken stärken – auch sowas ist nicht selbstverständlich. Wir alle gemeinsam müssen jetzt an einem Strang ziehen.
Blog36: Du bist in der vergangenen Saison mit Eintracht Trier abgestiegen. Sicherlich ein harter Einschnitt für den Verein, der noch 2005 zweitklassig spielte. Dein letzter Einsatz über die volle Distanz für Trier war allerdings schon am 23. Spieltag gegen Steinbach, in den letzten acht Saisonspielen kamst Du gar nur noch auf fünf Einsatzminuten. Wie hast Du die Zeit des Abstiegs-(kampfes) erlebt? Warum kamst Du persönlich nicht mehr zum Zug?
Szimayer: In Trier ist letztes Jahr einiges falsch gelaufen, sei es bei der Kaderzusammenstellung oder der Führung des Vereins. Wir haben alle versagt, mich mit eingenommen. Abstiege sind etwas Schlimmes für alle Beteiligten, deswegen möchte ich das vergessen und nun mit dem KSV eine positive Saison spielen. Ich wünsche Trier trotz alledem alles Gute für die Zukunft.

Blog36: Deine, zumindest wenn man den Zahlen glauben schenken will, erfolgreichste Saison hattest du wohl 2014/15 mit der Spvgg. Neckarelz. In 30 Spielen gelangen Dir 14 Tore, inklusive eines Doppelpacks gegen Kassel, und in keiner anderen Saison kamst du bisher auf mehr Einsatzzeit. Sagen die Zahlen die Wahrheit, oder ist doch nicht alles Gold was glänzt? Ich mein, Neckarelz? Oder war es die Heimatliebe [er wurde in Heilbronn geboren, Anm.]?
Szimayer: Diese Frage ist schwer zu beantworten, im Fußball spielen viele Faktoren eine Rolle. Das Team damals in Neckarelz ist mit dem hier in Kassel gut zu vergleichen. Man fühlt sich einfach wohl in der Kabine, man spürt das Vertrauen des Trainers, es macht sehr viel Spaß. Das sind alles Vorraussetzungen, damit man als Stürmer einen „Lauf“ bekommen kann. Natürlich hat auch die Heimat geholfen und auch das Essen von Mama (lacht). Ich habe immer für meine Vereine geackert, nur war ich nie der Torjäger, aber in Neckarelz hat sich gezeigt, dass ich doch Tore machen kann, wenn ich mich wohlfühle. Dadurch schaffte ich den Sprung in Liga 3.
Blog36: Du bist jetzt eine knappe Woche in Nordhessen. Was ist Dein bisheriger Eindruck von deinen Mitspielern, dem Verein, dem Drumherum? Wohnst du noch im Hotel, wie Du mir bei unserem Kennenlernen in Hedemünden erzählt hast? Konntest Du schon die Stadt erkunden, zur Zeit gibt’s mit der documenta ja Einiges zu sehen? Oder ist Dir das zu abstrakt? Fragen über Fragen…
Szimayer: Also wie schon gesagt, bin ich positiv überrascht von dem ganzen Umfeld. Es wird an allen Fronten hart gearbeitet, um aus dieser Scheisse [gemeint ist die finanzielle Scheisse, Anm.] herauszukommen. Meine Mitspieler haben mich aufgenommen, als wäre ich schon fünf Jahre hier. Dafür ein Riesen Kompliment und Dank an die Mannschaft und die Betreuer. Ich fühle mich hier sehr wohl, bin zurzeit noch im Hotel und versuche zeitnah eine Wohnung zu beziehen. Ehrlicherweise konnte ich noch nicht viel von Kassel sehen, da in der letzten Woche viel Training war und kein Tag frei gewesen ist. Aber die Jungs haben mich schon ein paar Mal in die Stadt zum Essen mitgenommen und das war schon alles sehr schön, muss ich sagen. Zur Documenta kann ich nur sagen, dass ich mit Kultur nichts am Hut habe, aber vielleicht schau ich mal vorbei wenn meine Eltern zu Besuch sind (lacht). Ich denke, dass der Fußball bei uns allen im Vordergrund stehen muss und wir dafür hart arbeiten müssen. Dann können wir, wenn alles positiv verlaufen ist, uns die Stadt mit dem ein oder anderen Bier anschauen.
Blog36: Jaa, Bier! Vielen Dank für das Gespräch Sebastian. Wir wünschen Dir viel Erfolg mit dem Löwenrudel.
Szimayer: Ich bedanke mich für das Gespräch und wünsche allen Beteiligten im Verein eine tolle Saison. Natürlich auch Danke, dass ich von allen hier so gut aufgenommen worden bin.
Steckbrief
Name: Sebastian Szimayer
Rückennummer: 9
Lieblingsbeschäftigung (außer Fußball): Zeit mit Freunden und der Familie verbringen
Lieblingsspeise: Gulasch von Mama
Grobe oder feine Bratwurst? Feine Bratwurst
Wo machst Du gerne Urlaub: Ich mag es, in die USA zu reisen
Wellness mit der/dem Partner(in) oder Malle mit der Mannschaft? Also erst Malle mit der Mannschaft, dann Urlaub mit der Familie
Lieblingszahl: Wenn ihr die 36 empfehlt, nehm ich die 35 (lacht) [Witzbold, Anm.]
Nun, da war ja nicht viel Substantielles herauszuholen aus dem Ziehmayer. Nur Klischeeblabla.
Und das in dem Alter und mit dem Wandervochelbackground.
Da habt ihr nicht ordentlich nachgebohrt!
Da müsst ihr nochmal #geil nachliefern!
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